Die Wachteln kommen – Wachenheimer Wappentier soll im Ort präsenter werden  –––

 

Wenn sich Bürger für Bürger einsetzen, können in einer Gemeinde viele Projekte entstehen. Wachenheim lebt das aktiv vor. Im Rahmen des Dorferneuerungskonzepts sind viele Ideen entstanden. Die Ergebnisse wurden am Mittwoch in einer Einwohnerversammlung vorgestellt. Aktuelle Themen der Ortsgemeinde standen genauso auf der Tagesordnung wie die Dorfentwicklung, Leben im Alter, Dorferneuerung, Sanierungsgebiete und der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Und trotz der WM-Niederlage der deutschen Elf war der Saal im Bürgerhaus brechend voll. „Mit so viel Zuspruch haben wir nicht gerechnet“, freute sich Ortsbürgermeister Dieter Heinz.

Dennis Zimmermann vom Bauamt der Verbandsgemeinde Monsheim hatte die Leitung des Arbeitskreises übernommen und stellte mit Romana Müller und Sabine Jahn Maßnahmen vor, die bereits umgesetzt wurden beziehungsweise in Zukunft angegangen werden sollen. Von den vielen positiven Aspekten in der Gemeinde abgesehen – darunter der Schlossplatz als historische Begebenheit oder der in der Vergangenheit erneuerte Friedhofsbereich –, stellt der Durchgangsverkehr der B 47 ein großes Ärgernis vor allem für die an die Bundesstraße angrenzenden Wachenheimer dar. Groß ist der Wunsch vieler Bürger nach einer besseren Regelung, da die Ortsdurchfahrt oft als regelrechte Rennstrecke benutzt werde. „Allerdings ist da der Arbeitskreis der falsche Ansprechpartner“, erklärte Zimmermann dazu. Eine Verkehrsberuhigung oder ähnliche Maßnahmen sind derzeit nicht umsetzbar, da die B 47 eine Straße sei, für die alleine der LBM zuständig ist, erklärte Verbandsbürgermeister Ralph Bothe. Unzählige Bemühungen seien bisher ins Ergebnislose gelaufen, bedauerte er ausdrücklich.

Als weinbautreibende Gemeinde will man Wachenheim auch als Weinort attraktiver gestalten und die drei Wachteln im Ortswappen deutlicher im Ort präsentieren. In diesem Zuge wurden bereits Holzmodelle in der Gemeinde ausgearbeitet, die nun in Stein aufgestellt wurden. Weitere sollen folgen. Auch die neue Straßenbeschilderung mit dem Ortslogo ist bereits in der Umsetzung. In Planung ist zudem, die Schmiede als Museum lebendiger und erlebbarer zu machen. Die historische Schmiede ist sehenswert, doch die Besichtigungszeiten sind begrenzt. Deshalb soll eine Glasfront eingebaut werden, um die Schmiede auch zu Zeiten, in welchen sie geschlossen hat, einsehbar zu machen. In Planung ist zudem eine Art Pavillon mit Sitzgelegenheiten auf dem Parkplatz vor dem Bürgerhaus. Der könnte dann auch für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden.

Viele schätzen die Stille des Dorfes.

Mit einer Fragebogenaktion hatte sich die Gemeinde an die Bürger im Ort gewandt, um die Zufriedenheit der aktuellen Wohnsituation in Erfahrung zu bringen. Über 300 Bürger haben die Bögen ausgefüllt und beispielsweise kund getan, ob sie im Alter in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus bleiben möchten – beispielsweise mit ambulanter Pflege.

Der Wachenheimer Nachwuchs durfte sich ebenfalls beteiligen. Die Kinder erhielten eigene Fragebögen, mit denen sich zeigte, dass sich die jungen Bürger der Sehenswürdigkeiten Wachenheims und des regen Gemeindelebens sehr bewusst sind. Und viele schätzen die Stille, die das ländliche Gebiet prägt. Darüber würden sich gewiss auch die Anwohner der B 47 freuen.

Quelle: WORMSER ZEITUNG, 30.06.2018